Kriegsfischkutter 1:100

Das Vorbild

Kriegsfischkutter (kurz KFK) waren Boote nach einem Entwurf für kleine Hilfskriegsschiffe der deutschen Kriegsmarine im Zweiten Weltkrieg. Sie wurden im Vorposten- und Sicherungsdienst an den Küsten, in U-Boot-Jagd-Flottillen und in der Nachkriegszeit zur Minenräumung und Fischerei eingesetzt.

1920 wurde damit begonnen, die politisch gesteuerte Umsetzung der „Vereinheitlichung der Fahrzeuge der dt. Fischereiflotte“ voranzutreiben. Dabei wurde in enger Abstimmung mit dem Germanischen Lloyd eine Palettierung mit den Unterklassen A–K (12–24 m) gebildet. Der Reichsfischkutter wurde meist in Holz ausgeführt und konnte von privaten Betreibern zusammen mit einem günstigen Reichsdarlehen bestellt werden. Als Gegenleistung musste das Fahrzeug im Krieg der Marine überlassen werden. Der Kriegsfischkutter basiert auf dem ab Mitte der 1930er Jahre forcierten größeren Modell G. Die Benutzung von armierten Fischkuttern und Trawlern im Krieg war Praxis. Die Besatzungen der zuvor zivilen Einheiten wurden zum Wehrdienst eingezogen.

1942 gab die Kriegsmarine 1072 dieser Kutter in Auftrag und startete damit die größte Schiffbauserie der deutschen Seefahrtgeschichte. Die Boote wurden von 42 Werften in sieben europäischen Ländern gebaut, wobei der Ursprungsentwurf von der Maierform GmbH Bremen stammte. Ohne es zu wissen, fertigten Werften im neutralen Schweden Kriegsfischkutter für die deutsche Kriegsmarine. Diese Aufträge waren als Aufträge für „normale“ Fischkutter getarnt und wurden vom damaligen Reichsernährungsministerium vergeben. Die vollständig mit Fanggeschirr ausgelieferten Kutter mit den Nummern KFK 93 bis KFK 137 wurden auf deutschen Werften im Ostseeraum zu Kriegsfischkuttern umgerüstet.

Fertiggestellt und in Dienst gestellt wurden 612 Stück, 554 kamen zum Fronteinsatz, wovon mindestens 135 sanken. Den Kuttern wurden Seriennummern KFK 1 bis KFK 1072 zugeordnet. Diese sind nicht zu verwechseln mit den Namen der Schiffe oder wechselnden taktischen oder anderen Kennzeichnungen, wie zum Beispiel den Einheitennummern der Marine, Funkrufzeichen bzw. späteren Fischereikennzeichen zusätzlich zum Namen.

Während die Nummern 1–157 noch als Spitzgatter gebaut wurden, liefen alle folgenden Baunummern (ab KFK 158) als Spiegelheck – also mit einem breiteren, platt abgeschlossenen Heck – vom Stapel. Kiel und Steven wurden in der Regel aus Eichenholz, die Spanten dagegen aus Schiffbaustahl und die Beplankung aus Nadelholz hergestellt. Die Antriebsanlagen bildeten Dieselmotoren verschiedenster Bauart, da man auf die Motoren zurückgriff, die beim Bau zur Verfügung standen bzw. einfach zu beschaffen waren. Neben den im Militärschiffbau üblichen linksdrehenden Propellern wurden bedingt durch Auftragsfertigungen und Materialbeschaffungsprobleme auch die im Zivilbereich üblichen rechtsdrehenden Propeller (bei den schwedischen Auftragsbauten) bei den Kuttern eingesetzt, was teilweise Umgewöhnungsprobleme der Schiffsführung zur Folge hatte.

Die Kriegsmarine setzte die KFK hauptsächlich in drei Varianten als Wachboote, Minensuchboote und U-Jagd-Boote ein. Die als Wachboote eingesetzten Fahrzeuge wurden unter den Bezeichnungen Hafenschutzboot, Vorpostenboot und Vorpostensicherungsboot geführt. Mindestens 135 Kriegsbauten sanken im Einsatz. Nach dem Krieg räumten anfangs 300 Kutter Minen als Teil des G.M/S.A. (Deutschen Minenräumdiensts) unter westalliierter Leitung bis Ende 1947 an den deutschen, dänischen, norwegischen und holländischen Küsten. Die Zahl der eingesetzten Fahrzeuge wurde während dieser Zeit fortlaufend reduziert. Als Nachfolgeorganisation des DMRD wurde am 1. Januar 1948 der unter britischer Aufsicht stehende Minenräumverband Cuxhaven aufgestellt, der neben einigen Räumbooten drei KFK betrieb. Am 1. Juli 1951 wurde dieser Verband aufgelöst und es entstand gleichzeitig der deutsche Seegrenzschutz.

Einige Boote kamen sogar noch bei der Bundeswehr zum Einsatz.

Das Modell

Der Bausatz ist von Andreas Lassek im Maßstab 1:100.

Die KFK unterschieden sich massiv in Bau, Aussehen und Bewaffnung, so dass kein konkretes Vorbild umgesetzt ist sondern ein typischer ab 1942 mit Spiegelheck gebauter KFK.

Der Zugang zur Technik ist nur über den abnehmbaren Brückenaufbau möglich, was selbst das Laden des Akkus zu einer Herausforderung macht.

Als Besatzung habe ich zivile Prieserlein verwendet. Auf den Kleinkampfbooten herrschte eine äußerst legere Einstellung zu militärisch korrekter Bekleidung, ganz besonders auf den KFK. Hier passen die zivilen Figuren ganz hervorragend ins Bild. Der Maßstabsunterschied fällt faktisch nicht auf.

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