Minenräumboot R-130

Das Vorbild

Unter Räumbooten (verkürzt auch R-Boote) versteht man kleine wendige Boote zum Räumen von Minenfeldern im Küstenvorfeld, in Flussmündungen und in flachen Gewässern.

Der Typ wurde vor allem in Deutschland entwickelt, nachdem durch den intensiven Einsatz von Seeminen während des Ersten Weltkrieges der Bedarf an Abwehrfahrzeugen offenbar geworden war, der durch die wenigen hochseetauglichen speziellen Minensuchboote nicht gedeckt werden konnte. Für die Räumung von Minen im Küstenvorfeld kamen zunächst vor allem umgerüstete Boote wie Schlepper und Fischereifahrzeuge zum Einsatz. Ab 1915 entwickelte die Kaiserliche Marine speziell für flachstehende Minen motorgetriebene sogenannte F-Boote (Flachgehende Minenräumboote).

Nach dem Ersten Weltkrieg war es Aufgabe der Reichsmarine, die Seewege im deutschen Verantwortungsbereich von Minen zu säubern. Allein im Winter 1919/20 wurden über 100.000 Minen geräumt. Es handelte sich zum größten Teil um Ankertauminen, aber im Hinblick auf neu entwickelte oder in Entwicklung befindliche Minenarten, wie Grundminen, Magnetfeldminen, elektromagnetische Minen, akustische Minen usw. wurden spezielle Boote benötigt und bei der Werftindustrie in Auftrag gegeben. Gefordert wurden dabei Fahrzeuge, die möglichst amagnetisch, wendig und nicht zu groß für den Einsatz in küstennahen Gewässern waren.

Der Typ des Räumbootes wurde in den 1920er Jahren im Wesentlichen von der Werft Abeking & Rasmussen (A&R) in Lemwerder entworfen, und die ersten Boote wurden in den Jahren 1929–1934 (R 1–8) von Lürssen und A&R (R 9–16) gebaut.

Der von den beiden Werften gelieferte Bootstyp entsprach weitestgehend den Forderungen der Reichsmarine. Die Boote waren überwiegend aus Holz gebaut, ein Teil (R 8, R 17–24) mit dem neuartigen Voith-Schneider-Antrieb (VS) versehen. Sie waren sehr wendig und vor dem Räumgeschirr sehr zugstark. Die Forderung nach amagnetischen Materialien für die Motoren usw. konnte erst nach dem Zweiten Weltkrieg bei den Schnellen Minensuchbooten der Schütze-Klasse verwirklicht werden. Jedoch waren die Fahrzeuge mit einer MES-Anlage versehen, welche das Magneteigenfeld stark verringerte.

Die ersten Boote verdrängten 60 t und waren in Kompositbauweise (Stahlspanten mit Holzbeplankung) ausgeführt, sie hatten MWM-Dieselmotoren mit gesamt 714 PS auf zwei Schrauben bzw. Voith-Schneider-Propeller.

In den Jahren 1934 bis 1938 folgten R 17–24 (alle A&R) mit 115 t Verdrängung und 1836 PS.

1938/1939 folgten R 25 – R 40, 110 t Verdrängung mit Schraubenantrieb. Alle Boote waren zur Stromerzeugung für die Räumung von Magnetminen mit einem luftgekühlten Deutz-Dieselaggregat ausgerüstet. Dieses war in einem Gehäuse an Oberdeck installiert.

Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde das Bauprogramm stark erweitert, und bis Kriegsende wurden insgesamt 424 Räumboote gebaut, alle im Wesentlichen auf dem gleichen Vorgängertyp basierend. Ein Großteil der Boote wurde wegen rüstungsbedingten Materialmangels mit konventionellen Propellern ausgerüstet, R 41 – 150 erhielten jedoch VS-Propeller. Bauwerften waren A&R Lemwerder, die Burmester Werften in Bremen-Burg und in Swinemünde und die Schlichting-Werft in Travemünde.

Quelle: Wikipedia

Das Modell entspricht dem Bautyp R41-150, Baujahre ab 1939.

Das Modell

Das Modell habe ich als Zufallsfund in der "Bucht" gefunden und ausnahmsweise nicht selbst gebaut.

Das Modell basiert auf dem Bausatz von Andreas Lassek im Maßstab 1:100. Die Technik war im Kaufzustand nicht mehr zu gebrauchen und musste komplett erneuert werden, ist jedtzt aber wieder funktionstüchtig.

Besonders ansprechend ist der Holzdecksbelag aus lackiertem Naturholz.

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