Torpedoboot Jaguar

Das Vorbild

Das Torpedoboot "Jaguar" war ein Torpedoboot der "Raubtier" Klasse, auch Torpedobootklasse 1924 genannt. Die "Raubtier" Klasse entstand als erstes Neubauprojekt nach dem ersten Weltkrieg als leicht modifizierte zweite Serie der "Raubvogel" Klasse (Torpedoboot 23). Die Boote entstanden noch unter den Restriktionen des Versailler Vertrages und sind im Vergleich von zeitgenössischen Zerstörern der Alliierten deutlich kleiner. Technisch waren sie noch sehr den Konstruktionen des ersten Weltkriegs angelehnt.

Jaguar wurde am 15.03.1928 in Wilhelmshaven vom Stapel gelassen und am 1.06.1929 in Dienst gestellt. Nach Reisen nach Spanien und Norwegen erfolgte 1931 eine Außerdienststellung. 1932 reaktiviert folgten Einsätze in spanischen Gewässern, 1937 eine weiter Außerdienststellung.

Nach Wiederindienststellung war "Jaguar" zunächst Schulboot.

Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges gehörte die Jaguar der 6. T-Flottille an. In dieser nahm das Torpedoboot an Minenunternehmen in der Nordsee teil. Ferner war es mit der Handelskriegsführung sowie mit Geleit- und Sicherungsaufgaben betraut. Zusammen mit der Seeadler gelang es der Jaguar, vom 14. bis 16. Dezember 1939 im Skagerrak insgesamt sechs Handelsschiffe aufzubringen. Anschließend wurde die Jaguar zur Generalüberholung in eine Werft gebracht und stand somit für das Unternehmen Weserübung noch nicht zur Verfügung. Sie war jedoch im April 1940 im Kattegat zur U-Boot-Jagd eingesetzt. Gemeinsam mit dem Flottenbegleiter F 5 sicherte die Jaguar am 14. April das Artillerieschulschiff Brummer auf der Fahrt nach Norwegen, wobei die Brummer durch die Sterlet versenkt wurde. Beim Unternehmen Juno im Juni 1940 gehörte die Jaguar zum Geleitschutz der eingesetzten Schlachtschiffe. Anschließend übernahm es noch im Juni 1940 die Sicherung der Nürnberg und Scharnhorst auf der Fahrt von Norwegen nach Deutschland. Im Juli und August 1940 folgten weitere Geleitsicherungen in der Nordsee. Bei einer dieser Fahrten ging die Luchs durch Torpedotreffer verloren. Die Jaguar nahm gemeinsam mit der Iltis 53 Überlebende ihres Schwesterschiffs auf. Bis Anfang September 1940 war die Jaguar am Legen mehrerer Minensperren beteiligt und verlegte am 9. September 1940 mit der 6. T-Flottille in den Westraum. Dort folgten bis März 1941 weitere Einsätze zur Aufklärung, im Geleitschutz und bei Minenunternehmen. Im März 1941 übernahm die Jaguar Geleitschutz für die unter Günther Lütjens von der Operation Berlin heimlaufenden Schlachtschiffe Scharnhorst und Gneisenau. Bereits zuvor, am 16. Februar 1941, waren die 5. und 6. T-Flottille zur neuen 5. T-Flottille zusammengelegt worden. Am 23. März wurde die Jaguar zusammen mit Iltis von Cherbourg nach Norwegen verlegt. Dabei verlor die Jaguar auf der Höhe von Egersund ihr Ruder und musste vom Schwesterschiff weitergeschleppt werden. Nachdem die Seefalke die Besatzung der Jaguar übernommen hatte, wurde das Boot nach Stavanger geschleppt, wo es notdürftig repariert wurde. Die Jaguar fuhr über Kiel nach Wilhelmshaven und übernahm ab dort die Geleitsicherung für den Flakjäger 21 und das Z-Schiff Python bis nach Rotterdam. Anschließend lag das Boot vom 20. April bis zum 16. Mai 1941 in der Werft. Mitte Juni 1941 übernahm es Geleitaufgaben im norwegischen Raum. Am 24. August wurde die Jaguar aus der Gruppe Nord entlassen, um bis Dezember 1941 als Schulboot zu dienen. Im Februar 1942 war die 5. T-Flottille als Geleitschutz der Schlachtschiffe Scharnhorst und Gneisenau und der Prinz Eugen zwischen Cap Gris-Nez und den deutschen Gewässern am Unternehmen Cerberus beteiligt. Dabei wurde das Torpedoboot von einem Bombennaheinschlag beschädigt, wobei es drei Schwer- und neun Leichtverletzte gab. Nach der Reparatur in Rotterdam übernahm die Jaguar am 21. Februar 1942 erneut den Geleitschutz für Prinz Eugen und Admiral Scheer bei ihrer Verlegung nach Norwegen. Anschließend war das Boot wieder im Westraum im Einsatz. Während der Operation Chariot, dem britischen Kommandounternehmen gegen Saint-Nazaire, konnte die Jaguar das britische MGB 14 entern. Das in Schlepp genommene Boot musste jedoch aufgegeben werden, nachdem weitere britische Einheiten auftauchten. Im Juni 1942 schied die Jaguar aus der 5. T-Flottille aus und wurde durch das neue Torpedoboot T 23 ersetzt. Nach einer Werftliegezeit stand das Torpedoboot ab dem 16. August 1942 der Schiffsartillerieschule (SAS) zur Verfügung. In der Kieler Förde wurde es am 18. November 1942 vom Fischdampfer Steegen gerammt. Neben dem zerstörten Funkraum gab es bei diesem Unglück einen Toten und zwei Verletzte. Die Behebung der Schäden dauerte vom 19. November 1942 bis zum 22. Februar 1943. Anfang März 1943 lief die Jaguar nach Kristiansand aus. Von dort aus begleitete das Boot die Scharnhorst bis zur Bogenbucht und auf dem Rückweg die Nürnberg nach Deutschland. Danach folgten unter dem Führer der Minenschiffe weitere Minenunternehmungen. Mitte Mai 1943 lief die Jaguar wieder die nordfranzösische Küste an. Dort war sie bis Frühjahr 1944 wieder mit diversen Geleit- und Sicherungsaufgaben betraut. Dabei geriet das Boot auch mehrfach in Gefechte mit leichten feindlichen Seestreitkräften. Am 30. August 1943 rammte ein Sperrbrecher die Jaguar, die zur Reparatur an die Werft gehen musste. Die 5. T-Flottille wurde im Mai 1944 von Cherbourg nach Le Havre verlegt. Die britischen Angriffe auf den Verband während der Fahrt am 24. Mai überstand die Jaguar, jedoch sank die direkt hinter ihr laufende Greif nach einem Bombentreffer. Nachdem am 6. Juni 1944 mit der Operation Neptune die zweite Front im Westen eröffnet worden war, fuhr die Jaguar neben anderen Seestreitkräften fast täglich Offensivunternehmungen gegen die Invasionsflotte. Dabei versenkte die Jaguar den norwegischen Zerstörer Svenner. Am 14. Juni 1944 bombardierten die Alliierten Luftstreitkräfte mit Bombern des Typs Avro Lancaster den in deutscher Hand befindlichen Hafen von Le Havre. Dabei erhielt die Jaguar mehrere schwere Treffer und sank gegen 6.00 Uhr. 16 Besatzungsmitglieder verloren ihr Leben.

(Quelle: Wikipedia)

Das Modell

Das Modell basiert auf einem Bausatz "Wolf" (Schwesterschiff) von Andreas Lassek. Der Bausatz wurde modifiziert, um den Bauzustand zum Zeitpunkt des Unternehmen Cerberus, dem Kanaldurchbruch, zu entsprechen (Einbau zusätzlicher Flak mit den entsprechenden Plattformen).

Auf den Einbau von Sonderfunktionen wurde - abgesehen vom Antrieb natürlich - aufgrund der beengten Platzverhältnisse verzichtet. Das Modell ist flott unterwegs und trotz extrem schmaler Silhouette auch in Kurven stabil.

Das Modell erhielt einen Tarnanstrich, wie er Anfang 1942 an der französischen Küste üblich war. Die Farben sind sind von "Lifecolor" und sehr authentisch, wenn auch nicht einfach zu verarbeiten. Das Tarnmuster ist anhand von zeitgenössischen Fotos gesichert.

Am Unternehmen Cerberus war "Jaguar" als Teil der 5. T-Boot-Flottille beteiligt. Häufig wird berichtet, dass die Schiffe und Boote während des Kanaldurchbruchs blaue Geschützoberseiten oder gar komplett hellblau getönte Geschütze als Fliegerkennung geführt haben. Dies wird in Sekundärliteratur häufig erwähnt. Für die 5. T-Boot-Flottille ist das aber nicht vollständig gesichert, ich habe daher darauf verzichtet.

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