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S-100 1:72

Das Vorbild

Schnellboote waren eine Anzahl verschiedener in den 1920er bis 1940er Jahren in Deutschland entwickelter kleiner Kriegsschiffe. Die Bezeichnung Schnellboot wurde erst mit den Bauserien ab 1930 als sogenanntes S-Boot eingeführt. Diese Boote erhielten auch die Baubezeichnung Motor-Torpedoboot.

Das Schnellboot S-100 war eigentlich ein Boot des Typs S 38, welches mit einem gepanzerten Ruderhaus (Panzerkalotte) versehen war (erstmals bei S 67 eingebaut und ab S-100 Standard und prägend für das Erscheinungsbild) . Das Boot war mit vier Torpedos für zwei Rohre, einer 2cm Flak versenkt auf der Back, einer 2cm Doppelflak mittschiffs und einer 4cm Flak achtern für seine Größe sehr gut bewaffnet. Minenschienen ermöglichten das Werfen von Ankertauminen, wovon im Kanal vor der englischen Küste auch reichlich und erfolgreich Gebrauch gemacht wurde. Selbst Wasserbomben konnten geworfen werden, dafür mussten allerdings die Ersatztorpedos aufgegeben werden. Die nachfolgenden Boote des Typs wurden mit unterschiedlichen Bewaffnungsvariationen, darunter 3,7cm Flak und/oder 2cm Vierling ausgerüstet, je nachdem was grade verfügbar war.

Ein prägendes Merkmal der deutschen Schnellboote war ihre hohe Geschwindigkeit, die neben der schnittigen Rumpfform und den starken Motoren auch durch die sogenannten "Lürssen-Ruder" (Stauruder) erzielt wurden. Zwei kleine Ruder am Heck wurden bei hoher Fahrt ab ca. 25 Knoten nach außen gestellt. Damit wurde der Heckstrom der äußeren beiden Schrauben mehr nach außen und unten gelenkt. Das Heck sank weniger tief ein, was den Wasserwiderstand deutlich reduzierte. Verschiedenen Quellen zufolge konnte allein durch das Anstellen der Lürssen-Ruder die Geschwindigkeit um etwa 2 Knoten bei gleicher Maschinenleistung erzielt werden, zuweilen werden sogar 4 Knoten genannt. Außerdem verringerte sich die Hecksee erheblich und die Rumpfgeschwindigkeit verbesserte sich, so dass auch die Höchstgeschwindigkeit erheblich zunahm.

Das Modell

Wenig überraschend basiert das Modell auf dem hervorragenden Bausatz von Revell im Maßstab 1:72. Das Modell wird von drei Graupner Speed 265 Motoren auf Messingschrauben angetrieben, das verleiht dem Boot ansprechend Dampf. Die Stauruder sind nicht in Funktion, aber leicht abgewinkelt montiert so dass der Lürssen-Effekt tatsächlich zu erahnen ist. Die Ruderwirkung wird unterstützt durch einen X-Mischer, der die Leistung des jeweils kurveninneren Motors reduziert.

Die Lackierung in "Schnellbootweiß" harmoniert sehr gut mit den schnittigen Linien.