Während es im Maßstab 1:72 und 1:35 hervorragende Plastikbausätze am Markt gibt sucht man RC geeignete Modelle in 1:100 auch bei Nischenherstellern weltweit vergeblich. Dennoch suchte ich schon seit einigen Jahren nach Möglichkeiten, trotzdem als Ergänzung zur "Carl Peters" und weil die Vorbilder sehr gelungene Vertreter ihrer Art sind an ein Modell in 1:100 zu kommen. Der Kompletteigenbau schied für mich aus - wenn man seine Grenzen kennt weiß man wovon man besser die Finger lässt.
Durch Zufall stieß ich vor einigen Jahren bei einem Onlineauktionshaus, das mit e anfängt und mit bay aufhört, auf ein Einzelstück eines Resinbausatzes. Na ja, mehr oder weniger Bausatz. Eher ein Rumpf und eine Auswahl von Einzelteilen. Alle in Resin gegossen und seeeehr mächtig. Für ein Standmodell wäre es eine Basis gewesen, für ein RC Modell aber nicht. Viel zu viel abzufräsen und trotzdem noch viel zu schwer. Der Karton verschwand also für Jahre im Schrank.
Dann bekam ich vor einigen Jahren Kontakt zu Renderlion (gibts leider nicht mehr), die eigens für mich das S-100 im 3D-Druck Verfahren realisierte. Mehr oder weniger jedenfalls. Denn die Drucktechnik (Filamentdruck) kam bei dem filigranen Modell gewaltig an ihre Grenzen. Wenigstens der Rumpf war, nachdem er mühevoll abgedichtet, gespachtelt und geschliffen war, einigermaßen brauchbar. das meiste andere Material jedoch leider nicht. Also wanderte auch dieser Bausatz im Schrank.
Und dann kam der Moment, an dem die "Carl Peters" fertig wurde. Und jetzt fehlte wirklich mindestens ein S-Boot, das zu begleiten war. Also wurden die beiden Baukästen aus der Versenkung geholt und auf Umsetzbarkeit untersucht. Und so entstand der Entschluss, die brauchbaren Teile der beiden Bausätze zusammenzustellen und mit Teilen aus der Bitsbox zu ergänzen:
Rumpf, Deck, Kalotte, Brücke, Nebeltonnen, Geländer, vorderer Flakstand, diverse Grätings und Kleinteile wurden vom 3D-Druck Modell genommen.
Aufbauten, Motoraufbauten, Torpedos, einzelne Deckskisten und Kleinteile stammen vom Resinmodell.
Geschütze, Relings, Rettungsinsel, Schlauchboot, einzelne Munkisten stammen von Lassek
Aus der Bitsbox sind Poller, Rettungsringe und Anker entnommen.
Antennen und Flaggenstock sind Eigenbau (siehe Bild oben). Die Flagge wird übrigens noch ersetzt, sie ist zu groß und das unsägliche Symbol in der Mitte muss entfernt werden.
Ausgestattet wurde das Boot mit Antrieb (7,4v Lipo Akku, Stevenrohr und Welle aus Stahl, Messingschraube, Graupnerempfänger, Fahrtregler von CTI und Mikroservo. Die zweite und dritte Schraube sowie die Stauruder wurden nicht angebracht, sie hätten ganz sicher nicht lange gehalten. Das achtere Deck ist komplett abnehmbar, um an die Technik zu gelangen. gehalten wird es vorne mit einer Klemme und hinten mit Neodym-Magneten.
Das Ergebnis ist eine sehr schöne Ergänzung zum Begleitschiff (für Bilder wird besseres Wetter benötigt). Seine nicht perfekte Herkunft ist dem Modell zum Teil anzusehen, auf dem Wasser macht es aber ein sehr schönes Bild.