M-Boot 18

Das Vorbild

Das Minensuchboot 1916 war eine Klasse von Minensuchbooten der Kaiserlichen Marine, welche im Ersten und Zweiten Weltkrieg durch verschiedene Marinen zum Einsatz kamen.

Aufgrund der Erfahrungen in den Anfangsjahren des Ersten Weltkriegs, der eine Intensivierung des Minenkrieges mit sich gebracht hatte, ließ die deutsche Marineleitung einen Schiffstyp entwickeln, der speziell für die Minenabwehr geeignet war. Ein Kriterium dabei war eine kurze Bauzeit sowie die Hinzuziehung kleinerer, bisher im Kriegsschiffbau nicht beteiligter Werften.

Der als Minensuchboot 1916 bezeichnete Entwurf war der dritte Amtsentwurf der Kaiserlichen Marine nach denen von 1914 und 1915, von welchen 56 Boote gebaut wurden. Es wurden in der Zeit von 1916 bis 1919, 119 Boote geordert, welche wie üblich bei Einheiten dieser Größe mit Nummern (M 57 bis M 176) statt Namen versehen.

Die Boote dieses Typs wurden außer zur Minenräumung auch im Geleitdienst und zur U-Jagd eingesetzt.

Im Bestand der Kriegsmarine befanden sich 1939 noch 36 dieser Boote. Ein erheblicher Teil von ihnen war zu verschiedenen Sonderzwecken umgebaut worden und viele hatten inzwischen auch andere Namen erhalten.

M 77 war 1922 zum Rheinschlepper, 1929 zur Hamburger Hafenfähre und 1935 zum Flugzeugbergeschiff umgebaut worden und diente von 1941 bis 1943 als Hilfs-Flugsicherungsschiff der Luftwaffe.

Im Jahre 1927 erwarb die litauische Marine M 59 und stellte es als Prezidentas Smetona in Dienst. Von dort gelangte es 1940 bei der Besetzung Litauens durch die Sowjetunion in die Hände der sowjetischen Marine, bevor es 1945 von einem deutschen U-Boot oder durch Minentreffer versenkt wurde. Ein ähnliches Schicksal teilte M 68, das nach mehrfachem Flaggwechsel (u. a. als Virsaitis bei der lettischen Marine) 1941 von einer Mine versenkt wurde.

Das Modell

Das Modell ist eines meiner frühen Werke und basiert auf einem Resinbausatz von Manfred Zinnecker, der seinen Betrieb leider eingestellt hat.

Das Modell war im Bau eine gewisser Herausforderung. Rumpf und Aufbauten sind aus Resin, teilweise sehr dickwandig, verschiedene Zurüstteile aus Zinnguss. Das bedinge nicht nur ein viel zu großes Gesamtgewicht, sondern auch eine sehr garstige Topplastigkeit. Es war daher unabdingbar, Material von Rump und Aufbauten durch Fräsen wegzunehmen. Viel Material. Trotzdem ist die Topplastigkeit immer noch reichlich fies und die Wasserlinie alles andere als Vorbildgerecht. Kurvenfahrten sind nur mit äußerster Vorsicht möglich.

Der Raucherzeuger in der Schornsteinspitze macht die Sache auch nicht besser, es wäre ein Einbau im Rumpf besser gewesen. Die beiden Seezielkanonen auf der Back sind unnützigerweise angelenkt. Noch mehr Gewicht über der Wasserlinie, das besser eingespart gewesen wäre.

Auch bei der Technik hatte ich nicht die beste Ausstattung gewählt, da ich damals noch nicht so viel Erfahrung im Schiffsmodellbau hatte. Alles recht globig, groß und schwer.

Das Boot ist in Hellgrau ähnlich Kriegsmarine Farbton 50 lackiert. Über den Anstrich von kleinen Überwasserschiffen der kaiserlichen Marine habe ich verschiedene Ausführungen gelesen. Besonders Torpedoboote und Minensuchboote waren nach mehreren Quellen schwarz gepönt. Andere Quellen berichten aber von einem gauen Anstrich. Es scheint so, dass der schwarze Anstrich vor allem in den frühen Kriegsjahren geführt wurde und später auf grau umgestellt wurde. Bilder lassen beides zu. Nach meinem heutigen Wissenstand hätte ich einen dunkelgrauen Anstrich ähnlich Kriegsmarine Farbton 51 Dunkelgrau, wie alle Einheiten ab 1944 gestrichen waren, verwendet. Als Alternative käme tatsächlich auch mattschwarz in Betracht.

Mit dem Blick eines anspruchsvolleren Modellbauers hatte ich geplant, das Modell noch zwei mal zu (besser) bauen, noch einmal als Minensuchboot der kaiserlichen Marine und einmal als umgebaut Artillerieschulschiff der Kriegsmarine. Leider ist der Grundbausatz heute nicht mehr erhältlich. Schade! Und für ganz selbst bauen bin ich doch zu ungeschickt.

Bilder: zum Vergrößern anklicken

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