Die T22 war ein Schiff der Klasse Flottentorpedoboot 1939.
Das Flottentorpedoboot 1939 war eine Klasse von 15 kleinen Zerstörern oder Torpedobooten der Kriegsmarine. Der Typ wurde offiziell als Flottentorpedoboot bezeichnet, war aber von Größe und der Bewaffnung her vergleichbar mit kleineren Zerstörern bzw. Geleitzerstörern anderer Marinen. Da alle Einheiten dieses Typs auf der Schichau-Werft in Elbing gebaut wurden, bezeichneten die Alliierten den Schiffstyp als Elbing Class Destroyer, in der deutschen Literatur wird gelegentlich auch der Begriff Schichau-Zerstörer verwendet.
Nach den Bestimmungen des Versailler Vertrages baute Deutschland in den 1920er-Jahren die zwölf zugestandenen Torpedoboote der Raubtier- und Raubvogel-Klasse. Zehn Jahre später begannen umfangreichere Programme mit den Klassen Torpedoboot 1935, T 1 bis T 12, und Torpedoboot 1937 mit T 13 bis T 21. Mit ihrer Standardverdrängung sollten diese Boote unter die 600-ts-Grenze fallen, wodurch sie nicht unter die damals bestehenden Rüstungsabkommen fielen. Da aber 600 ts eine recht ungünstige Größe darstellte, was auch andere Länder feststellen mussten, wurden die Boote über 800 ts groß.
Doch auch dies gab immer noch keinen brauchbaren Typ, weshalb die offenen Aufträge bei Kriegsbeginn storniert und als Flottentorpedoboot 1939 neu vergeben wurden. Diese neuen Konstruktionen waren mit einer Typverdrängung von 1294 ts bzw. Einsatzverdrängung von 1755 ts wesentlich größer. Die Bewaffnung mit zwei Drillingstorpedorohrsätzen blieb dabei gleich, aber es wurden nun vier luftabwehrtaugliche 10,5-cm-Geschütz eingerüstet. Die Flugabwehrbewaffnung war ebenfalls verbessert und es kamen vier 3,7 cm SK C/30 in zwei Doppellafetten und ein 2-cm-Vierling zum Einbau. Während der Fortdauer des Krieges wurde sie innerhalb der Serie zudem laufend verstärkt. Die Antriebsanlagen blieben ebenfalls gleich, die neue Klasse wurde praktisch um die bereits beauftragten Anlagen herumkonstruiert, aber in geänderter Anordnung. Daher fiel die Geschwindigkeit mit 31 kn und nur etwa 28 kn im Dauerbetrieb unter Einsatzbedingungen recht enttäuschend aus, da man sich immerhin noch 33 kn errechnet hatte. Sie waren damit langsamer als die großen Zerstörer, aber deutlich seetüchtiger. Insbesondere die Kessel waren für das vergrößerte Schiff zu klein, da zahlreiche weitere Dampfverbraucher hinzu kamen.
Markant an den Booten dieser Klasse war das Glattdeck mit dem ausgeprägten Sichelbug, starkem Deckssprung und Knickspanten im Vorschiff von Achterkante der Brücke bis etwa zu den Ankerklüsen. Die Aufbauten unterschieden sich von den Zerstörern durch den über die gesamte Decksbreite reichenden, weit vorne liegenden Aufbau mit Brücke und den weit auseinandergezogenen Schornsteinen mit dazwischen liegendem zweiten 10,5-cm-Geschütz. Die Antriebsanlage der Boote war in sog. „Kraftwerke“ geteilt, d. h. es wurden jeweils zwei Kessel mit der durch ein Schott getrennten direkt dahinter liegender Turbine verbaut. Das bedingte einen großen Abstand zwischen den Rauchabzügen und verbesserte zugleich die Schadensbeherrschung bei evtl. Ausfällen im Gefecht.
Ab T 37 wurde der Bau auf das weiterentwickelte und vergrößerte Flottentorpedoboot 1941 umgestellt, das vor allem eine stärkere Antriebsanlage und Dieselaggregate zur Stromerzeugung erhielt. Keines der Boote ging noch in Dienst.
Quelle: wikipedia
Kiellegung von T22 war 1940, Stapellauf 1941 und erst am 28.02.1942 erfolgte die Indienststellung als Teil der 4. T-Boot-Flottille. Im Oktober erfolgte die Verlegung nach La Pallice, Frankreich. Dort wurden vor allem Begleitaufgaben für Blockadebrecher, U-Boote und Konvois in der Biskaya ausgeführt. Im Januar 1944 erfolgte die Überstellung nach Deutschland zum 6. T-Boot-Flottille. Während des anschließenden Einsatzes versank T22 in der Narwabucht nach einem Minentreffer.
Quelle: German Naval History